„MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern: Mit Migranten für Migranten (MiMi) Interkulturelle Gesundheit in Bayern“

Das Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert und durch die MSD Sharp & Dohme GmbH unterstützt. Das Ethno-Medizinische Zentrum e. V. führt das Projekt in Kooperation mit zahlreichen Projektpartnern landesweit durch. Im Rahmen der bayerischen Gesundheitsinitiative „Gesund.Leben.Bayern.“ steht MiMi für interkulturelle Gesundheitsförderung und Prävention. Die 16 bayerischen Projektstandorte sind Region Allgäu-Bodensee, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dillingen a.d.Donau, Hof, Ingolstadt, Landsberg am Lech, Landshut, München, Nürnberg, Regensburg, Schweinfurt, Straubing und Würzburg. Außerdem sind Garmisch-Partenkirchen, Kaufbeuren, Kitzingen, Memmingen, Passau und Weilheim-Schongau als Partnerstädte/-landkreise dabei.
Das Gesundheitsprogramm „Mit Migranten für Migranten (MiMi)“ wurde vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. (EMZ) im Jahr 2003 entwickelt, um Zugangsbarrieren zur gesundheitlichen Regelversorgung abzubauen und die Selbstverantwortung im Umgang mit eigener Gesundheit bei Migrant*innen zu fördern. In Bayern wird das Projekt seit 2008 als landesweites Projekt durchgeführt.

Im MiMi-Projekt werden engagierte und gut integrierte Migrant*innen zu Themen aus dem Bereich Gesundheit und Prävention ausgebildet und geben dieses Wissen in mehrsprachigen Infoveranstaltungen weiter. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheitskompetenz von Migrant*innen zu fördern und somit einen Beitrag zur Reduzierung ungleicher Gesundheitschancen zu leisten.

Für die Ausbildung von interkulturellen Gesundheitsmediator*innen gewinnt das MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern aufgeschlossene, engagierte und gut integrierte Migrant*innen und schult diese in einer 50-stündigen Schulung zu Gesundheits- und Präventionsthemen. Schulungsinhalte sind u. a. „Aufbau und Angebote des deutschen Gesundheitssystems“, „Impfschutz“, „Diabetes“, „Familienplanung und Schwangerschaft“, „Kindergesundheit“, „Gesundheit und Pflege im Alter“, „Psychische Gesundheit“ oder „Gefahren des Alkoholkonsums und des Rauchens“. Neben der Vermittlung von grundlegenden Gesundheitsinformationen und Diensten unter Einbeziehung der lokalen Akteure des Gesundheitswesens werden auch praktische Methoden zur Planung und Durchführung von mehrsprachigen Informationsveranstaltungen weitergegeben. Nach der Ausbildung informieren die Gesundheitsmediator*innen ihre Landsleute mehrsprachig und kultursensibel über Aufgaben und Strukturen des Gesundheitssystems und weitere gesundheitsrelevante Themen. Bis jetzt wurden im Rahmen von MiMi-Bayern insgesamt 695 interkulturelle Gesundheitsmediator*innen ausgebildet. In jährlichen Spezialisierungsschulungen werden diese zu weiteren Themen wie „Umgang mit Medikamenten“, „Gefahren des Alkoholkonsums“, „Brustkrebsfrüherkennung“ und „Hospiz- und Palliativversorgung“ fortgebildet.

Die Unterrichts- und Kampagnenmaterialien werden vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. entwickelt. Es stellt geprüfte Kampagnen- und Unterrichtsmaterialien, wie etwa Wegweiser und Leitfäden, PowerPoint-Präsentationen und Evaluationsinstrumente bereit. Die mehrsprachigen Wegweiser werden sowohl als gedruckte Broschüren wie auch in digitaler Form auf dem MiMi-Bestellportal zur Verfügung gestellt (www.mimi-bestellportal.de). Das MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern leistet durch Veröffentlichungen, Pressearbeit und Fachtagungen eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Durch eine enge Kooperation mit Einrichtungen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens werden an den Standorten weitreichende Netzwerke für Gesundheit und Integration auf allen Ebenen (lokal, landesweit, bundesweit) gebildet. Durch Dokumentation und Evaluation aller Maßnahmen sowie fortlaufende Nachhaltigkeitsuntersuchungen werden die Auswirkungen des MiMi-Gesundheitsprojektes in Bayern aufgezeigt und berichtet.

Projektflyer (PDF)