Wir haben unsere Standortkoordinatorinnen und Projektpartner zu MiMi befragt:

Natallia Jordan, Standortkoordinatorin und Mediatorin in Augsburg, erzählt

"2007 habe ich als MiMi-Standortkoordinatorin in Augsburg angefangen und natürlich nicht daran gedacht, so lange dabei zu sein als Mediatorin und auch Koordinatorin. Viele meiner Mediatorinnen kenne ich auch sehr lange. Ich bewundere, dass sie sich neben Arbeit und Familie so zuverlässig und gerne im Projekt engagieren."

Wir haben unsere Standortkoordinatorinnen und Projektpartner zu MiMi befragt:

Magali Bassolet, Ansprechpartnerin in Memmingen hat folgendes beobachtet

"Natürlich vermitteln wir in den Infoveranstaltungen Gesundheitskompetenz und die Hilfe zur Selbsthilfe. Aber die Treffen haben auch eine wichtige soziale Funktion. Neulich, bei einer Veranstaltung auf Farsi, haben sich zwei Frauen, die beide aus Afghanistan stammen und nah beieinander wohnen, überhaupt erst kennengelernt und angefreundet."

Wir haben unsere Standortkoordinatorinnen und Projektpartner zu MiMi befragt:

Nigora Mirzoeva, langjährige Standortkoordinatorin in München erzählt

"Wenn ich uns mit anderen Organisationen vernetze, wird mir immer wieder klar, dass wir mit unseren Infoveranstaltungen etwas Nützliches, Wertvolles anzubieten haben, das einen ideellen Wert hat. Das ist ein gutes Gefühl."

Wir haben unsere Standortkoordinatorinnen und Projektpartner zu MiMi befragt:

Cornelia Paulus, unsere Ansprechpartnerin in Kaufbeuren berichtet

"Zu einem ersten Schulungstermin mussten einige Frauen zur Anreise einen Zug um 05.30 Uhr nehmen und das an einem Samstag. Ich dachte, dass sie mich dafür gerne lynchen würden. `Die Schulung ist sooo toll! Da stehen wir gerne früh auf´, war ihre Reaktion. Es ist wunderbar, wie begeistert meine Mediatorinnen von Anfang an bei der Sache sind."

Wir haben unsere Standortkoordinatorinnen und Projektpartner zu MiMi befragt:

Ibukun Koussemou, Projektleiter in Bayreuth sagt

"Wir haben in letzter Zeit Menschen, die eher skeptisch waren, durch sachliche Informationen in ihrer Muttersprache davon überzeugt, ihre Kinder impfen zu lassen. Ein großes Thema ist auch Diabetes. Durch Aufklärung können wir Betroffenen die Scham nehmen oder wir konnten Teilnehmende an Infoveranstaltungen helfen, die sehr viel Geld für teure Medikamente ausgeben, indem wir darüber aufklären, dass es eine Obergrenze der Selbstbeteiligung bei den Kosten gibt.

Das sind nur einige Beispiele dafür, wie wichtig es ist, zwischen Menschen, die nicht hier aufgewachsen und sozialisiert sind, und der gesundheitlichen Versorgung eine Brücke zu bauen."

MiMi-Bayern unterstützt 7. Bayerische Impfwoche

In der Woche vom 15. bis zum 21. Juli findet die 7. Bayerische Impfwoche des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV)“.

Die Bayerische Impfwoche existiert seit 2009 und wird alle zwei Jahre zu wechselnden Schwerpunktthemen organisiert. Ziel ist es, die Bevölkerung durch zielgerichtete, wissenschaftliche Informationen aufzuklären, damit sie eigenständig fundierte Entscheidungen über Impfungen treffen können.

Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der HPV-Impfung. Humane Papillomviren sind Viren, mit denen sich fast jeder sexuell aktive Mensch im Laufe seines Lebens infiziert. Einige Virustypen können Jahre später Krebs verursachen. Leider sind die Impfraten gegen HPV in Deutschland sehr niedrig, wodurch eine einfache und effektive Möglichkeit zur Krebsprävention nicht ausreichend genutzt wird.

Da die HPV-Impfung auch bei MiMi ein Schwerpunktthema ist, unterstützen wir die Impfwoche durch verschiedene Aktionen. Neben Informationsveranstaltungen zum Thema, wird beispielsweise auch eine Aufklärungsaktion an der FOS/BOS Regensburg mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften stattfinden. MiMi-Coburg wird im Rahmen des Sprachcafés im Bürgerhaus auf dieses wichtige Thema hinweisen, während in Ingolstadt am 19. und 20. Juli mehrsprachige Informationen zum Thema beim Fest der Kulturen präsentiert werden. Die mehrsprachigen Informationen können unter https://www.hpv-impfung-mehrsprachig.de/ abgerufen und heruntergeladen werden.

 

 

Wir freuen uns über eine gelungene Tagung und den Besuch der Staatsministerin Judith Gerlach!

Digitale Gesundheitsförderung inklusiv gestalten

Tagung "Wissen schützt - Prävention und Gesundheit für Alle"

Zahlreiche Interessierte und Vertreter der bereiche Gesundheit, Soziales, Wissenschaft und Politik trafen sich im Tagungszentrum Kolpinghaus zum Fachaustausch über die aktuellen Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Zentrale Themen waren dabei die Förderung der Gesundheitskompetenz zur Prävention von Krebserkrankungen und die Gestaltung eines inklusiven digitalen Aufklärungs- und Informationsangebots im Gesundheitssektor. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Bayern und Deutschland diskutierten die besonderen Zugangswege zur gesundheitlichen Versorgung für Neuzugewanderte, Migrantinnen und Migranten und stellten gelungene Ansätze aus der Forschung und Praxis vor.

Die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, würdigte in ihrer Rede das langjährige Engagement des landesweiten Gesundheitsprojekts "Mit Migranten für Migranten - Interkulturelle Gesundheit in Bayern" in der Präventionsarbeit für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte.

 

Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (6. Februar)

Seit 2003 findet jedes Jahr am 6. Februar der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) statt. An diesem Tag wird auf diese Form der geschlechtsspezifischen Gewalt und Menschenrechtsverletzung hingewiesen. Laut Schätzungen sind in Deutschland ungefähr 104.000 Frauen ab 18 Jahren von einer Verstümmelung betroffen und weitere 18.000 Mädchen bedroht.

Das MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern greift nun dieses wichtige Thema auf. Im Laufe des Jahres sind Schulungen für Mediatorinnen und Mediatoren sowie zahlreiche Informationsveranstaltungen für Interessierte geplant. Mit Hilfe der Mediatorinnen und Mediatoren soll unter anderem auf die Folgen der Verstümmelung hingewiesen werden. Muttersprachliche und kultursensible Aufklärung ist ein wichtiger Schritt, um Informationen zu verbreiten, Einstellungen zu ändern und diese grausame Praxis zu überwinden.

Die Informationsveranstaltungen sollen in Kooperation mit Fachkräften, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren stattfinden. Bei Interesse an einer Kooperation können Sie sich gerne an das MiMi-Zentrum Bayern wenden.

Wer sich nun näher mit dem Thema FGM auseinandersetzen möchte, dem empfehlen wir die beiden verlinkten Erfahrungsberichte zu lesen. Im ersten Bericht spricht die MiMi-Mediatorin Mathilda Legitimus-Schleicher über ihre Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen. Der zweite Bericht ist von der Betroffenen Dr. Marwa Mahmoud, die im Alter von zehn Jahren in Ägypten verstümmelt wurde.

 

Erfahrungsbericht und Empfehlungen von Mathilda Legitimus-Schleicher

Erfahrungsbericht von Dr. Marwa Mahmoud

 

MiMi startete in die neue Projektphase 2023-2024

Mit dem Beginn des Jahres 2023 startete das MiMi-Gesundheitsprojekt in Bayern in eine neue zweijährige Projektphase. Seitdem haben die Gesundheitsmediator:innen der 20 Projektstandorte schon mehr als 100 muttersprachliche Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Zudem finden an den Standorten die Planungen für die diesjährigen Spezialisierungsschulungen statt. Besonders beliebt ist dabei das neue Thema Onkologie für das sich unter anderem die Standorte Bamberg und Schweinfurt entschieden haben. Die Auswertung der Fragebögen von Teilnehmenden an MiMi-Veranstaltungen ergab, dass viele sich Informationen zu diesem relevanten Thema wünschen. Diesem Wunsch wird nun im ersten Schritt mit der Spezialisierung der Mediator:innen nachgegangen. Gemeinsam mit verschiedenen Ärzt:innen und Fachreferent:innen von Beratungsstellen werden diese ab Mai geschult. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem die Fragen „Was ist Krebs?“, „Wie entsteht Krebs?“, „Was kann ich tun, um der Entstehung von Krebs vorzubeugen?“ und „Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?“. Anschließend werden die Mediator:innen dieses Wissen in ihren Communities verbreiten.

Die erste Spezialisierung zum neuen Themenschwerpunkt „Prävention von HPV“ wird Ende April am Standort Nürnberg/Fürth stattfinden. Hierbei steht nicht nur das Wissen über Humane Papillomviren und die HPV-Impfung, sondern auch die kultursensible Vermittlung der Inhalte an die jeweilige Community im Mittelpunkt. Interessierte MiMi-Mediator:innen des Standortes können sich bei Melek Kaval zur Schulung anmelden.

 

Aus der Praxis für die Praxis: MiMi als Beispielprojekt

Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern (KGC) der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. (LZG) drehte einen Film über das MiMi-Gesundheitsprojekt für die Videoreihe „Aus der Praxis für die Praxis“. Ziel war es, die Good Practice-Kriterien der sozialbezogenen Gesundheitsförderung anhand von Praxisbeispielen zu veranschaulichen.

Im Film erklärt der Geschäftsführer vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) und Erfinder von MiMi Ramazan Salman, wie das Zentrum mit seinen MiMi-Initiativen dabei hilft, die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationsgeschichte im deutschen Sozial- und Gesundheitsweisen zu verbessern. Dabei wird konkret das transkulturelle Gesundheitsprojekt MiMi hinsichtlich seiner Umsetzung der Kriterien „Nachhaltigkeit“ sowie „Multiplikatorenkonzept“ betrachtet.

Das EMZ setzt sich seit über 30 Jahren dafür ein, dass die Hürden für Migrant:innen und Geflüchtete im deutschen Gesundheitswesen abgebaut werden. Es versucht durch die Ausbildung interkultureller Gesundheitsmediator:innen sowie durch Konzipierung und Bereitstellung mehrsprachiger Gesundheitsinformationen Barrieren für die Integration zu überwinden und allen einen chancengleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Wer sich noch genauer mit der Umsetzung der Good Practice-Kriterien im Rahmen des MiMi-Projektes befassen möchte, kann sich die Videos zur Nachhaltigkeit und zum Multiplikatorenkonzept auf der Internetseite der LZG ansehen.