MiMi-Bayern unterstützt 7. Bayerische Impfwoche

In der Woche vom 15. bis zum 21. Juli findet die 7. Bayerische Impfwoche des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV)“.

Die Bayerische Impfwoche existiert seit 2009 und wird alle zwei Jahre zu wechselnden Schwerpunktthemen organisiert. Ziel ist es, die Bevölkerung durch zielgerichtete, wissenschaftliche Informationen aufzuklären, damit sie eigenständig fundierte Entscheidungen über Impfungen treffen können.

Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der HPV-Impfung. Humane Papillomviren sind Viren, mit denen sich fast jeder sexuell aktive Mensch im Laufe seines Lebens infiziert. Einige Virustypen können Jahre später Krebs verursachen. Leider sind die Impfraten gegen HPV in Deutschland sehr niedrig, wodurch eine einfache und effektive Möglichkeit zur Krebsprävention nicht ausreichend genutzt wird.

Da die HPV-Impfung auch bei MiMi ein Schwerpunktthema ist, unterstützen wir die Impfwoche durch verschiedene Aktionen. Neben Informationsveranstaltungen zum Thema, wird beispielsweise auch eine Aufklärungsaktion an der FOS/BOS Regensburg mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften stattfinden. MiMi-Coburg wird im Rahmen des Sprachcafés im Bürgerhaus auf dieses wichtige Thema hinweisen, während in Ingolstadt am 19. und 20. Juli mehrsprachige Informationen zum Thema beim Fest der Kulturen präsentiert werden. Die mehrsprachigen Informationen können unter https://www.hpv-impfung-mehrsprachig.de/ abgerufen und heruntergeladen werden.

 

 

Wir freuen uns über eine gelungene Tagung und den Besuch der Staatsministerin Judith Gerlach!

Digitale Gesundheitsförderung inklusiv gestalten

Tagung "Wissen schützt - Prävention und Gesundheit für Alle"

Zahlreiche Interessierte und Vertreter der bereiche Gesundheit, Soziales, Wissenschaft und Politik trafen sich im Tagungszentrum Kolpinghaus zum Fachaustausch über die aktuellen Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Zentrale Themen waren dabei die Förderung der Gesundheitskompetenz zur Prävention von Krebserkrankungen und die Gestaltung eines inklusiven digitalen Aufklärungs- und Informationsangebots im Gesundheitssektor. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Bayern und Deutschland diskutierten die besonderen Zugangswege zur gesundheitlichen Versorgung für Neuzugewanderte, Migrantinnen und Migranten und stellten gelungene Ansätze aus der Forschung und Praxis vor.

Die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, würdigte in ihrer Rede das langjährige Engagement des landesweiten Gesundheitsprojekts "Mit Migranten für Migranten - Interkulturelle Gesundheit in Bayern" in der Präventionsarbeit für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte.

 

Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (6. Februar)

Seit 2003 findet jedes Jahr am 6. Februar der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) statt. An diesem Tag wird auf diese Form der geschlechtsspezifischen Gewalt und Menschenrechtsverletzung hingewiesen. Laut Schätzungen sind in Deutschland ungefähr 104.000 Frauen ab 18 Jahren von einer Verstümmelung betroffen und weitere 18.000 Mädchen bedroht.

Das MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern greift nun dieses wichtige Thema auf. Im Laufe des Jahres sind Schulungen für Mediatorinnen und Mediatoren sowie zahlreiche Informationsveranstaltungen für Interessierte geplant. Mit Hilfe der Mediatorinnen und Mediatoren soll unter anderem auf die Folgen der Verstümmelung hingewiesen werden. Muttersprachliche und kultursensible Aufklärung ist ein wichtiger Schritt, um Informationen zu verbreiten, Einstellungen zu ändern und diese grausame Praxis zu überwinden.

Die Informationsveranstaltungen sollen in Kooperation mit Fachkräften, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren stattfinden. Bei Interesse an einer Kooperation können Sie sich gerne an das MiMi-Zentrum Bayern wenden.

Wer sich nun näher mit dem Thema FGM auseinandersetzen möchte, dem empfehlen wir die beiden verlinkten Erfahrungsberichte zu lesen. Im ersten Bericht spricht die MiMi-Mediatorin Mathilda Legitimus-Schleicher über ihre Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen. Der zweite Bericht ist von der Betroffenen Dr. Marwa Mahmoud, die im Alter von zehn Jahren in Ägypten verstümmelt wurde.

 

Erfahrungsbericht und Empfehlungen von Mathilda Legitimus-Schleicher

Erfahrungsbericht von Dr. Marwa Mahmoud

 

MiMi startete in die neue Projektphase 2023-2024

Mit dem Beginn des Jahres 2023 startete das MiMi-Gesundheitsprojekt in Bayern in eine neue zweijährige Projektphase. Seitdem haben die Gesundheitsmediator:innen der 20 Projektstandorte schon mehr als 100 muttersprachliche Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Zudem finden an den Standorten die Planungen für die diesjährigen Spezialisierungsschulungen statt. Besonders beliebt ist dabei das neue Thema Onkologie für das sich unter anderem die Standorte Bamberg und Schweinfurt entschieden haben. Die Auswertung der Fragebögen von Teilnehmenden an MiMi-Veranstaltungen ergab, dass viele sich Informationen zu diesem relevanten Thema wünschen. Diesem Wunsch wird nun im ersten Schritt mit der Spezialisierung der Mediator:innen nachgegangen. Gemeinsam mit verschiedenen Ärzt:innen und Fachreferent:innen von Beratungsstellen werden diese ab Mai geschult. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem die Fragen „Was ist Krebs?“, „Wie entsteht Krebs?“, „Was kann ich tun, um der Entstehung von Krebs vorzubeugen?“ und „Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?“. Anschließend werden die Mediator:innen dieses Wissen in ihren Communities verbreiten.

Die erste Spezialisierung zum neuen Themenschwerpunkt „Prävention von HPV“ wird Ende April am Standort Nürnberg/Fürth stattfinden. Hierbei steht nicht nur das Wissen über Humane Papillomviren und die HPV-Impfung, sondern auch die kultursensible Vermittlung der Inhalte an die jeweilige Community im Mittelpunkt. Interessierte MiMi-Mediator:innen des Standortes können sich bei Melek Kaval zur Schulung anmelden.

 

Aus der Praxis für die Praxis: MiMi als Beispielprojekt

Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern (KGC) der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. (LZG) drehte einen Film über das MiMi-Gesundheitsprojekt für die Videoreihe „Aus der Praxis für die Praxis“. Ziel war es, die Good Practice-Kriterien der sozialbezogenen Gesundheitsförderung anhand von Praxisbeispielen zu veranschaulichen.

Im Film erklärt der Geschäftsführer vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) und Erfinder von MiMi Ramazan Salman, wie das Zentrum mit seinen MiMi-Initiativen dabei hilft, die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationsgeschichte im deutschen Sozial- und Gesundheitsweisen zu verbessern. Dabei wird konkret das transkulturelle Gesundheitsprojekt MiMi hinsichtlich seiner Umsetzung der Kriterien „Nachhaltigkeit“ sowie „Multiplikatorenkonzept“ betrachtet.

Das EMZ setzt sich seit über 30 Jahren dafür ein, dass die Hürden für Migrant:innen und Geflüchtete im deutschen Gesundheitswesen abgebaut werden. Es versucht durch die Ausbildung interkultureller Gesundheitsmediator:innen sowie durch Konzipierung und Bereitstellung mehrsprachiger Gesundheitsinformationen Barrieren für die Integration zu überwinden und allen einen chancengleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Wer sich noch genauer mit der Umsetzung der Good Practice-Kriterien im Rahmen des MiMi-Projektes befassen möchte, kann sich die Videos zur Nachhaltigkeit und zum Multiplikatorenkonzept auf der Internetseite der LZG ansehen.

 

Telefon-Engel für einsame Menschen ab 60 Jahren

Am 15. März 2023 zwischen 10.30 und 11.30 Uhr unterstützt der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek die „Telefon-Engel“-Hotline des Vereins Retla e. V.

Retla e. V. hat das Wohlbefinden von Senior:innen im Blick und setzt sich beispielsweise mit verschiedenen Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter ein. Mit den Telefon-Engeln vermitteln sie einsamen Menschen ab 60 Jahren Telefonpatenschaften, die langfristig für wöchentliche Telefongespräche zur Verfügung stehen. Das Anmeldetelefon der Retla Hotline ist dabei unter der Rufnummer 089-189 100 26 erreichbar. Klaus Holetschek wird im genannten Zeitraum unter dieser Nummer Anrufe entgegennehmen, sich mit Betroffenen austauschen und geeignete Patenschaften vermitteln.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Informationsplakat.

 

Einladung zur Schulung zu transkulturellen Mediator*innen für Gesundheitskompetenz und Hepatitis-Prävention

Wir laden Sie ganz herzlich zu unserer Schulung zur/zum transkulturellen Mediator*in für Gesundheitskompetenz und Hepatitis-Prävention ein. Diese findet im Rahmen der „MiMi-Hepatitis-Initiative Deutschland – Hepatitis-Prävention mit Migranten für Migranten (MiMi)“ statt.

Ziel der Hepatitis-Initiative ist, zur Prävention, Heilung und Eliminierung der Infektionskrankheit Hepatitis beizutragen und die Gesundheitschancen von Migrant*innen zu verbessern. Träger ist das Ethno-Medizinische Zentrum e. V., das die Initiative mit Unterstützung von der AbbVie Deutschland GmbH & Co. (AbbVie) bundesweit umsetzt.

Im Rahmen der Initiative werden engagierte Migrant*innen zu Mediator*innen für Gesundheitskompetenz und Hepatitis-Prävention ausgebildet. Im Anschluss an die Ausbildung können sie muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu diesen Themen in Lebenswelten von Migrant*innen durchführen. Der Schwerpunkt der Schulung liegt zunächst auf dem Erwerb von Wissen zum Deutschen Gesundheitssystem, zu Vorsorgemaßnahmen und Hepatitis. Im zweiten Teil der Schulung werden die Teilnehmer*innen befähigt, Infoveranstaltungen zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Dafür werden methodische Kenntnisse zur Erwachsenbildung und zum Einsatz verschiedener Techniken erworben und angewendet.

Für die Schulung suchen wir nun engagierte Migrant*innen aus Bayern, die sich zu transkulturellen Mediator*innen ausbilden lassen und ihr Wissen in muttersprachlichen Infoveranstaltungen an ihre Landsleute weitergeben.

Die Schulung findet an folgenden Terminen statt:

31. Mai (17 bis 20.30 Uhr, online)
21. Juni (17 bis 20.30 Uhr, online)
28. Juni (17 bis 20.30 Uhr, online)
05. Juli (17 bis 20.30 Uhr, online)
09. Juli (10 bis 17 Uhr, Präsenz)
10. Juli (10 bis 17 Uhr, Präsenz)
12. Juli (17 bis 20.30 Uhr, online)
23. Juli (10 bis 17 Uhr, Präsenz)

Die Themen der Schulung sind das deutsche Gesundheitssystem, Vorsorgemaßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen sowie virale Hepatitis (Schwerpunkt: Hepatitis C). Die Teilnahme an allen Terminen ist erforderlich.
Die fünf Theorietermine (immer Dienstags) werden online (Zoom) durchgeführt. Die Wochenendtermine im Juli werden in München im EineWeltHaus (Schwanthalerstr. 80, 80336 München) stattfinden. Die Teilnahme an der Schulung ist kostenlos.

Genauere Informationen zur Schulung und zur Mediatorentätigkeit im Rahmen von MiMi erhalten Sie im Schulungsflyer.

Bei Fragen können Sie sich an die Projektmitarbeiterin Julia Meßmer unter der Telefonnummer 089/5203 5959 oder per Email (jmessmer@ethnomed.com) wenden.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und darüber, Sie als Mediator*in in unser Team aufnehmen zu dürfen!

 

Schulungsbeginn in der Region Allgäu-Bodensee

Am Standort Region Allgäu-Bodensee beginnt am kommenden Wochenende eine Vollschulung, zu der wir Migrant*innen aus der Region sowie aus Memmingen und dem Landkreis Günzburg herzlich einladen.

Ziel des „MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern: Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ ist, die Gesundheitskompetenz von Migrant*innen zu fördern, um ihnen somit Selbstbestimmung über ihre eigene Gesundheit zu ermöglichen. Träger ist das Ethno-Medizinische Zentrum e. V., das das Projekt bayernweit in Kooperation mit zahlreichen Projektpartner*innen umsetzt. Gefördert wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und von der MSD Sharp & Dohme GmbH.

In Zusammenarbeit mit dem Haus International e. V. Kempten, dem lokalen Standortpartner werden interessierte Migrant*innen zu Gesundheitsmediator*innen ausgebildet. Nach Abschluss der Schulung können sie kultursensible und muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu Gesundheits- und Präventionsthemen für ihre Landsleute durchführen. Neben der Vermittlung von theoretischen Kenntnissen zu verschiedenen Gesundheitsthemen wird den Schulungsteilnehmer*innen auch das methodische Handwerk vermittelt, selbständig muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu planen und durchzuführen. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem Schulungsflyer.

Die Schulung findet an folgenden Tagen in Kempten statt:

Sa. 19. März (10 bis 17 Uhr)
Sa. 26. März (10 bis 17 Uhr)
Sa. 02. April (10 bis 17 Uhr)
Sa. 30. April (10 bis 17 Uhr)
Sa. 07. & So. 08. Mai (10 bis 17 Uhr)
So. 22. Mai (10 bis 17 Uhr)

Themen der Schulung sind das deutsche Gesundheitssystem, Diabetes, Ernährung und Bewegung, Impfen, Erste Hilfe beim Kind, gesunde Zähne und Mundgesundheit sowie Kindergesundheit und Unfallprävention. Eine Teilnahme an allen Schulungstagen ist erforderlich und kostenlos.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Standortkoordinatorin Gudrun Brunner (0163/3901196, hi.mimi@web.de).

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Sie als MiMi-Gesundheitsmediator*in begrüßen zu dürfen!

 

Hepatitis-C-Prävention für Migrantinnen und Migranten

Ethno-Medizinisches Zentrum informiert bundesweit vulnerable Risikogruppen mehrsprachig zur Vorsorge und zu Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis C

Die von Viren hervorgerufene Leberentzündung (Hepatitis) ist ein globales Gesundheitsproblem, das keinen Aufschub duldet. Mit dem Motto „Hepatitis kann nicht warten!“ will der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag (28. Juli) die Bevölkerung für das Thema Hepatitis sensibilisieren und über Vorbeugung, Erkrankung, Folgeschäden sowie sinnvolle Schutzmöglichkeiten aufklären.

Besonders häufige Ursache für eine Hepatitis sind Infektionen mit den Hepatitisviren A, B, C, D oder E. Sie gehören in Hinblick auf die Verbreitung und gesundheitliche Schäden zu den bedeutsamsten Infektionskrankheiten überhaupt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit aktuell rund 350 Millionen Menschen allein von einer chronischen Hepatitis B (296 Mio.) oder Hepatitis C (58 Mio.) betroffen sind.1 Im Jahr 2019 entfielen 1,1 Millionen Todesfälle auf diese Infektionen und ihre Folgen, wie Zirrhose (auch Schrumpfleber genannt), Leberkrebs und andere durch chronische Virushepatitis verursachte Erkrankungen.2 Besonders fatal ist, dass schätzungsweise 290 Millionen Menschen nicht wissen, dass sie an einer chronischen Hepatitis erkrankt sind.3

Dabei sind Hepatitis-Infektionen wie mit Hepatitis C behandelbar. Häufig bleiben sie jedoch viele Jahre unerkannt. Vor allem die chronische Hepatitis B und C können schleichend die Leber schädigen, ohne dass Betroffene etwas merken. Durch die jahrelange Entzündung wird die Leber langsam zerstört und kann zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen. Überdies können Betroffene, ohne es zu ahnen, andere Menschen mit den Viren infizieren. Beides ist vermeidbar.

Zu den vulnerablen Risikogruppen mit erhöhtem Risiko für eine Hepatitis-C-Erkrankung gehören in Deutschland neben Menschen mit Suchterkrankungen insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund aus Regionen mit erhöhter Hepatitis-C-Prävalenz.4 Vielen Menschen in dieser sehr heterogenen Gruppe ist das nicht bekannt und Grundwissen über Übertragungswege und Symptome einer Virushepatitis vielfach nicht vorhanden. Es fehlt zudem häufig an zielgruppengerechten Zugangswegen und Informationen zu Test- und Versorgungsangeboten.

Um die vulnerablen Risikogruppen über die in bis zu 85% aller Fälle chronisch verlaufende Hepatitis-C-Infektion sowie Grundlagen der Lebergesundheit besser aufzuklären hat das Ethno-Medizinische Zentrum e.V., unterstützt durch das forschende BioPharma-Unternehmen AbbVie, eine bundesweite Hepatitis-C-Initiative gegründet. Hierzu der Geschäftsführer des EMZ, Ramazan Salman: „Unsere Initiative hat das Ziel, Migrantinnen und Migranten mit muttersprachlichen Gesundheitsmediatoren in 10 Sprachen kultursensibel über Hepatitis C aufzuklären. Die Hepatitis-C-Initiative ist ein Beitrag, die von der WHO anvisierte weltweite Eindämmung von Hepatitis B und C bis zum Jahr 2030 zu erreichen.“

Das EMZ verfügt mit dem Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten (MiMi)“ über eine bundesweite Infrastruktur, um Barrieren in der Gesundheitsversorgung abzubauen sowie Selbstverantwortung im Umgang mit der eigenen Gesundheit bei Menschen mit Migrationshintergrund nachhaltig zu fördern. Über MiMi wurden bisher mehr als 3.000 Mediator*innen bundesweit ausgebildet, die ca. 13.500 herkunftssprachige Infoveranstaltungen durchgeführt haben.

Der Kooperationspartner AbbVie hat bereits die PLUS-Gesundheitsinitiative Hepatitis C (seit 2014) ins Leben gerufen. Im Fokus stehen hier Patientengruppen mit erhöhter Hepatitis-C-Prävalenz, z. B. Drogengebrauchende, Inhaftierte und Menschen mit Migrationshintergrund aus Ländern mit erhöhter Hepatitis-C-Prävalenz. PLUS zielt darauf ab, die regionale Gesundheitsversorgung dieser Gruppen nachhaltig und strukturell zu verbessern. „Wir wissen, dass es nicht reicht, die Risikogruppen quasi mit dem Gießkannenprinzip zu informieren“, so Julia Stern von AbbVie, Lead Public Health & Policy. „Aufklärung muss zielgruppengerecht stattfinden und gleichzeitig bedarf es konkreter Anlaufstellen, wo neben gesundheitlichen Themen auch beispielsweise kulturelle Besonderheiten verstanden werden. In der Kooperation mit dem EMZ bündeln wir nun unsere Expertise, die interkulturelle Gesundheitsförderung auf der einen und die Kenntnisse rund um Hepatitis C auf der anderen Seite.“

Im Rahmen der neuen Hepatitis-C-Initiative konzipieren und gestalten die Projektpartner gemeinsam Maßnahmen, die auf den individuellen Bedarf der zugewanderten Zielgruppen zugeschnitten sind, zum Beispiel niedrigschwellige Tests und Versorgungsangebote, Kompetenztrainings und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Gesundheit und Hepatitis C.

 

Pressemitteilung als PDF

 

Quellen:

1 World Health Organization (2021): Global progress report on HIV, viral hepatitis and sexually transmitted infections, 2021. Online: https://www.who.int/publications/i/item/9789240027077

2 Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Global Viral Hepatitis: Millions of People are Affected.
Online: https://www.cdc.gov/hepatitis/global/index.htm#ref01

3 BMBF (2019) Hepatitis: Eine unterschätzte Krankheit mit hoher Dunkelziffer. Newsletter 96, Oktober 2019. Online: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/hepatitis-eine-unterschatzte-krankheit-mit-hoher-dunkelziffer-9689.php

4 Robert Koch-Institut (RKI) (2020): Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten in Deutschland. Hepatitis C im Jahr 2019. Epidemiologisches Bulletin 2020;30/31:18-31. Online: https://edoc.rki.de/handle/176904/688

 

Herzliche Einladung zur landesweiten Schulung

Im Rahmen des „MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern: Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ beginnt nach den Sommerferien eine landesweite Schulung, zu der wir engagierte Migrant*innen aus ganz Bayern herzlich einladen.

Das Gesundheitsprojekt MiMi-Bayern verfolgt das Ziel, die Gesundheitskompetenz von Migrant*innen zu fördern, um ihnen somit Selbstbestimmung über ihre eigene Gesundheit zu ermöglichen. Träger ist das Ethno-Medizinische Zentrum e. V., das das Projekt bayernweit in Kooperation mit zahlreichen Projektpartner*innen umsetzt. Gefördert wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und von MSD SHARP & DOHME GMBH.

Im Rahmen des MiMi-Projektes werden Migrant*innen zu interkulturellen Gesundheitsmediator*innen ausgebildet. Sie können im Anschluss an die Ausbildung muttersprachliche Informationsveranstaltungen zum deutschen Gesundheitssystem und wichtigen Präventionsthemen in Lebenswelten von Migrant*innen anbieten. Neben der Vermittlung von theoretischen Kenntnissen zu verschiedenen Gesundheitsthemen wird den Schulungsteilnehmer*innen auch das methodische Handwerk vermittelt, selbständig muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu planen und durchzuführen. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem Schulungsflyer.

Für unsere Schulung suchen wir engagierte Migrant*innen aus ganz Bayern, die sich zu interkulturellen Mediator*innen ausbilden lassen möchten und dazu motiviert sind, ihr Wissen in muttersprachlichen Infoveranstaltungen in ihre Landsleute weiterzugeben.

Die Schulung findet an folgenden Terminen statt:

Mi., 22./29. September (17.00 – 20.00 Uhr)
Mi., 06. Oktober (17.00 – 20.00 Uhr)
Sa., 09. Oktober (10.00 – 13.00 Uhr)
Mi., 13. Oktober (17.00 – 20.00 Uhr)
Sa., 16. Oktober (10.00 – 13.00 Uhr)
Mi., 20./27. Oktober (17.00 – 20.00 Uhr)
Sa., 13./20./27. November (11.00 – 18.00 Uhr)

Themen der Schulung sind das deutsche Gesundheitssystem, Ernährung und Bewegung, Diabetes, Impfungen, Coronavirus SARS-CoV-2, Seelische Gesundheit sowie Vorsorge und Früherkennung. Eine Teilnahme an allen Schulungstagen ist erforderlich.

Die Theorieeinheiten werden online (Zoom) umgesetzt. In Abhängigkeit von der Pandemielage werden die Methodentage ganztägig in Präsenz (Sa., 13./20./27. November) durchgeführt. Der Schulungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Teilnahme an der Schulung ist kostenlos.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Landesprojektkoordinatorin Julia Meßmer (089/5203 5959, bayern@mimi.eu).

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Sie als zukünftige/n Mediator*in in unser MiMi-Team aufnehmen zu dürfen!